Luckenwalde/Dessau – Es ist fast vier Jahre her, dass die damals 22-jährige Melina K. in Luckenwalde (Teltow-Fläming) spurlos verschwand. Jetzt wurde ihre Leiche in einem Wald bei Dessau (Sachsen-Anhalt) entdeckt – etwa 80 Kilometer von ihrem Wohnort und auch dem Ort, an dem sie zuletzt gesehen wurde, entfernt. Die Polizei ist sicher, dass Milina ermordet wurde. Die Festnahme eines Tatverdächtigen gibt es aber bislang nicht.
Die junge Frau stammte aus Kasachstan, machte 2021 eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Sie lebte mit ihrem Vater in einem viergeschossigen Plattenbau in Luckenwalde.
Nachbarn erinnern sich gut an das hübsche und zuverlässige Mädchen. „Wir haben sie aufwachsen sehen“, sagt Ingrid H. (74). „Wir kannten Milina, seit sie sieben Jahren alt war“, so die Nachbarin weiter.
Die Nachbarn sind bestürzt – sie sahen Milina aufwachsen
Ihr Vater Artur habe das Kind liebevoll allein groß gezogen, die Mutter war gestorben. „Für Artur war es schon ein harter Schlag, als seine Frau starb und nun das“, so Ingrid H. „Als er erfuhr, dass die sterblichen Überreste seiner Tochter gefunden wurde, kam er direkt zu uns. Es ging ihm sehr schlecht.“
Laut Anwohnern sei Milinas Leiche bereits vor einer Weile entdeckt worden, wann genau und unter welchen Umständen, teilte die Staatsanwaltschaft in Potsdam nicht mit.
Erst am Dienstag gab die Mordkommission der Polizeidirektion West bekannt, dass ihre Überreste gefunden und aufgrund der Umstände ihres Verschwindens und der Auffindesituation wegen eines Tötungsdelikts ermittelt werde. Gleichzeitig bat sie Bevölkerung um Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führen könnten, und setzte eine Belohnung von 5000 Euro aus.
Hier wohnte Milina K. gemeinsam mit ihrem Vater
Weiter heißt es: „Die Polizei erhofft sich insbesondere von Mitwissern der Tat entsprechende Hinweise, die auch anonym gegeben werden können.“
Milina im September 2021 verschwunden
Die 22-jährige Milina K. war in der Nacht zum 25. September 2021 spurlos aus dem Nuthepark in Luckenwalde verschwunden. Sie feierte dort mit Freunden. Dabei soll es sich um drei junge Männer, darunter ihr Ex-Freund, gehandelt haben, mit dem sie nach der Trennung ein freundschaftliches Verhältnis gehabt haben soll. Ein Foto aus der Nacht, das sie auf einer Parkbank zeigt, war das letzte Lebenszeichen von ihr.
„Wir haben keine Anhaltspunkte dafür, dass Milina den Nuthepark zu Fuß, mit dem Taxi oder Öffentlichen Verkehrsmitteln verlassen hat“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Potsdam damals.
Nach Angaben der drei Freunde soll sie allerdings gegen 1 Uhr allein nach Hause gegangen sein.
